Zanshin – Wachsamkeit im Karate und im Leben

Kennst du das Gefühl, wenn du dich in deinem Alltag oft wie im Autopilot-Modus fühlst? Du gehst zur Arbeit, erledigst deine Aufgaben, und ehe du dich versiehst, ist der Tag vorbei. Mir ging es früher genauso. Das Training im Dojo half mir zwar, mich zu fokussieren, aber außerhalb des Dojo fiel es mir schwer, diese Achtsamkeit beizubehalten. Doch dann entdeckte ich Zanshin.

Meine Begegnung mit Zanshin

Eines Tages sprach mein Sensei über Zanshin – die Kunst der wachsamen Achtsamkeit. Es war, als ob mir ein Licht aufgegangen wäre. Zanshin bedeutet, in jedem Moment präsent zu sein, egal ob im Kampf oder im Alltag. Diese Wachsamkeit hält dich in einem Zustand ständiger Bereitschaft und Bewusstheit. Es ist die Fähigkeit, mit offenem Geist auf das Jetzt zu reagieren.

Mein Weg zu Zanshin

Anfangs fiel es mir schwer, diese Idee zu verinnerlichen. Ich musste mich selbst reflektieren und erkennen, wo ich im Alltag gedankenlos war. Zanshin war nicht nur eine Technik für den Kampf, sondern ein Werkzeug, um bewusster zu leben. Durch tägliche Meditation und gezielte Achtsamkeitsübungen begann ich, Veränderungen in mir zu spüren. Mein Karate verbesserte sich, aber noch wichtiger war, dass ich mich in meinem Leben wacher und präsenter fühlte.

Zanshin im Alltag

Eines Tages, während eines Trainings, bemerkte ich, wie mein Geist auch in stressigen Situationen ruhig blieb. Dieser Moment war für mich der Wendepunkt. Ich erkannte, dass Zanshin nicht nur auf der Matte, sondern in jedem Bereich meines Lebens präsent sein kann. Sei es in Gesprächen, beim Arbeiten oder in der Natur – Zanshin hilft mir, bewusster zu leben.

Die Erfüllung durch Achtsamkeit

Heute ist Zanshin ein fester Bestandteil meines Lebens. Es hat mich gelehrt, die Schönheit des Augenblicks zu schätzen und mit Herausforderungen gelassener umzugehen. Diese faszinierende Achtsamkeit hat mir nicht nur in meinem Karate, sondern auch im Leben eine tiefere Zufriedenheit gebracht.

Gedanken und Erwartungen – ein irreführendes Konstrukt?

Ich versuche seitdem, ohne Erwartungen an Dinge heranzugehen – denn Erwartungen sind eine Projektion der Vergangenheit in die Gegenwart. Auf Grundlage dessen versucht unser Gehirn dann zu berechnen, wie die Zukunft aussehen könnte. Das kann uns nicht gelingen, denn das Ich von heute sollte nicht mehr dieselben Fehler machen wie gestern. Daher sind alle Gedanken nur ein Konstrukt, das versucht, uns in die Irre zu führen. Wenn wir das erkannt und akzeptiert haben, dann sind wir nicht länger auf der Flucht vor uns selbst. Wir können die Vergangenheit nicht ändern und die Zukunft nicht vorhersagen. Wir können nur in der Gegenwart leben. Und in der Gegenwart gibt es keine Gedanken.

Dein Weg zu Zanshin

Möchtest du auch dein Zanshin entwickeln? Beginne damit, im Alltag bewusst Momente der Achtsamkeit zu schaffen. Ob beim Atmen, Gehen oder Zuhören – übe, voll im Moment zu sein und nicht zu denken. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort klappt. Lenke deinen Geist sanft zurück zum jetzigen Augenblick. Wenn du das immer wieder tust, wirst du schon bald einen Unterschied bemerkten. Denn deine Reise zu einem bewussteren Leben beginnt hier und jetzt.

Lass uns wissen, wie du Zanshin in deinem Leben anwendest! Teile deine Erfahrungen und Gedanken in den Kommentaren. Ich freue mich darauf, von dir zu hören!

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